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Die Maroons – eine vergessene Nation



Die Maroons sind ein wesentlicher Bestandteil der jamaikanischen Geschichte. Nachdem die Briten die Karibikinsel Jamaika übernommen hatten, wurden mehrere Plantagen aus spanischem Besitz übernommen. Einige der Sklaven, die als Arbeitskräfte dienten, flohen bereits während der Kampfhandlungen in die Bergregionen Jamaikas, wo ihre Besitzer sie nicht verfolgen und einfangen konnten. Diese entkommenen Sklaven wurden zu den Maroons.


Das Wort “Maroon” stammt sehr wahrscheinlich vom spanischen Wort “cimarrones” ab, dass “Bergbewohner” bedeutet. Mit der Zunahme der Plantagen wuchs auch die Zahl der versklavten Afrikaner. Immer wieder rebellierten afrikanische Sklaven und flohen in die Berge, wo sie sich den Maroon-Gemeinschaften anschlossen. Die Maroon-Bevölkerung wuchs also weiter an und wurde von der jamaikanischen Regierung als Bedrohung angesehen. Um sie zu besiegen, begannen Kampagnen und Kriege gegen sie. Im Jahr 1728 fand der Erste Maroon-Krieg statt. Die Maroons unter ihrem Anführer Cudjoe schlugen zurück. Im Jahr 1739 schlossen die Briten und die Maroons Frieden, in dem die Freiheit der Maroons anerkannt und ihnen ihr Land zurückgegeben wurde. Außerdem durften sie sich selbst regieren. Im Gegenzug wurde von ihnen erwartet, dass sie die britische Regierung gegen andere Ausländer, die in die Insel eindrangen, unterstützten.  Außerdem sollten sie den Briten helfen, aufständische Sklaven einzufangen und an ihre Besitzer zurückzugeben. Dies war zwar eine seltsame Forderung, aber die einzige Möglichkeit für die Maroons, friedlich mit der britischen Regierung zusammenzuleben. 


Der Sieg der Maroons in diesem Krieg wird auch Nanny, auch bekannt als Granny Nanny oder Queen Nanny (of the Maroons), zugeschrieben. Nanny war eine Anführerin der Maroons, insbesondere der Windward Maroons. Man erinnert sich an sie wegen ihrer schwer fassbaren Präsenz und ihrer Wildheit auf dem Schlachtfeld, die zum Erfolg der Maroons gegen die Briten beitrugen, die eine überlegene und besser bewaffnete Armee hatten. Auch ihre Spiritualität soll zu diesem Erfolg beigetragen haben. Man sagte ihr nach, dass sie Obeah-Kräfte besäße. Obeah ist eine aus Afrika stammende Religion, die mit guter und böser Magie sowie mit Mystik verbunden ist. Während Maroon-Führer wie Cudjoe bei Feierlichkeiten erwähnt werden, ist Nanny die am meisten gefeierte Maroon-Führerin. Sie ist die einzige Anführerin der Maroons, die als Nationalheldin gefeiert wird und sogar auf dem jamaikanischen Fünfhundert-Dollar-Schein (500 $) abgebildet ist.




Der Frieden zwischen den Maroons und den Briten dauerte viele Jahre bis 1795, als der neue Gouverneur von Jamaika, Balcarres, sein Amt antratt. Er war der Ansicht, dass die Gemeinschaft der Maroons, die als Trelawney Town Maroons bekannt war, den Friedensvertrag gebrochen hatte. Trotz der Bitten der Plantagenbesitzer, nicht gegen die Gemeinschaft vorzugehen, um den Frieden zu wahren, verhaftete der Gouverneur die Anführer der Gemeinschaft. Damit begann der Zweite Maroon-Krieg, der fünf Monate lang andauerte. Die Maroons blieben unbesiegt und es wurde ihnen ein Friedensabkommen angeboten. Dies war jedoch eine Falle für die Maroons, denn nachdem sie ihre Waffen abgegeben hatten, hob der Gouverneur das Friedensabkommen auf und verhaftete sie. Die verhafteten Maroons wurden von der Insel nach Nova Scotia an der Ostküste Nordamerikas und später nach Sierra Leone in Westafrika transportiert. Auf einen der Anführer der Maroons, Leonard Parkinson, setzten die örtlichen Behörden ein Kopfgeld von 50 Pfund aus (heute etwa 2.500 Pfund). Der Erfolg der Maroons ist auf ihre Anführer zurück zu führen, die noch heute in der Geschichte gefeiert werden. 


Nach der allgemeinen Sklavenbefreiung im Jahr 1834 änderten sich die Dinge für die Maroons drastisch. Die Briten brauchten ihre Dienste nicht mehr, um die fliehenden Sklaven aufzuspüren, und förderten daher die Assimilierung. Es wurden formale Versuche unternommen, die Assimilation zu fördern. Einer dieser Versuche war der Maroon Lands Allotment Act von 1842, mit dem die Verträge von 1739 außer Kraft gesetzt und die Maroons in die übrige Gemeinschaft integriert werden sollten.  Die Maroons weigerten sich jedoch, dem Gesetz Folge zu leisten. Im 21. Jahrhundert sind die Maroons in Jamaika eigenständig und von der jamaikanischen Kultur getrennt. Sie besitzen immer noch das Land, das ihnen in den Verträgen von 1739-1740 zugewiesen wurde. Die Isolation, die von ihren Vorfahren zu ihrem Vorteil genutzt wurde, hat dazu geführt, dass die Gemeinschaft eine der unzugänglichsten der Insel ist. Es gibt noch vier Maroon-Städte: Accompong Town, Moore Town, Charles Town und Scott’s Hall. Die in diesen Städten lebenden Maroons pflegen noch immer ihre traditionellen Feste und Bräuche, von denen einige westafrikanischen Ursprungs sind. Einheimische Jamaikaner und Touristen dürfen an einigen dieser Feste teilnehmen, während andere, die als heilig gelten, im Geheimen abgehalten werden. Diese Feste sind durch Gesang, Tanz, Trommeln und die Zubereitung traditioneller Speisen gekennzeichnet.


Die Fähigkeit der Maroons, in einer der wichtigsten und berüchtigtsten Sklavenkolonien unbezwungen und frei zu bleiben, hat die Maroons von entlaufenen Sklaven zu den Vorreitern der jamaikanischen Unabhängigkeit und des Unabhängigkeitsgeistes gemacht, den die Jamaikaner bis heute vorleben. Dieser Geist ist auch heute noch in modernen jamaikanischen Persönlichkeiten wie Bob Marley spürbar.